In manchen Coachings oder Trainings begegnen uns Fragen aus dem Kontext hybrider Projekte. Häufig arbeiten in diesen Projekten agile Teams nach Scrum und klassisch organisierte Teams nach Wasserfall zusammen in einem Projekt.
Dabei treten Hindernisse in der Zusammenarbeit aller am Projekt beteiligten Personen auf.
Wir von der BERATUNG JUDITH ANDRESEN möchten
echte Zusammenarbeit ermöglichen.
Im Hinblick auf die Wahl der Methode lohnt sich ein kurzer Blick auf das Cynefin Modell. Es gilt zu überlegen,
ob die Projektaufgaben kompliziert oder komplex sind und
dafür das richtige Vorgehen auszuwählen.
Details dazu findet Ihr beim Vortrag von Judith bei der International PHP Conference [Projektmethoden mit Cynefin].
In diesem Blogartikel gehe ich auf typische Hindernisse in hybriden Projekten ein und stelle Fragen vor, die zur Lösungsfindung beitragen können.
Schwierigkeiten im Anforderungsmanagement (Teilprojekt versus EPIC)
Es treten Konflikte in der Zusammenarbeit zwischen der Anforderungsseite und den Projektteams auf, wenn Anforderungen an die agilen und klassischen Projektteams gestellt werden.
Es ist häufig unklar, was der Unterschied zwischen einem Teilprojekt und einem Epic ist, welche Inhalte Gegenstand der Anforderung sind und wie die Struktur der Anforderung aussehen soll. Das klassische Projektteam aus einem Teilprojekt möchte ein Lastenheft, um daraus ein Pflichtenheft zu schreiben. Das agile Projektteam möchte Epics und User Storys mit Akzeptanzkriterien, um diese in ihren Sprints umzusetzen.
Folgende Fragen können für Klarheit bei den Projektbeteiligten sorgen:
Welche inhaltlichen Unterschiede zwischen dem Teilprojekt und dem Epic gibt es in unserem Projekt?
Was ist der Geschäftswert des Teilprojektes und des Epics?
Kann uns ein gemeinsamer Sprachgebrauch für das Anforderungsmanagement weiterhelfen?
Umgang mit Abhängigkeiten zwischen den Projektteams
Unternehmen verfolgen Architekturtrends wie beispielsweise Microservices. Diese bieten bei der Auslieferung von Produktinkrementen Vorteile und reduzieren Abhängigkeiten zwischen Projektteams. In vielen Unternehmen sind jedoch monolithische Systeme mit vielen Abhängigkeiten zwischen den Projektteams immer noch Realität. Diese können beispielsweise Zulieferungen wie Tabellen, Schnittstellen oder fachliche Expertise sein. Der Umgang mit diesen Abhängigkeiten ist sowohl für die Projektleitung als auch die Projektteams häufig problematisch.
Folgende Fragen können Aufschluss zum Umgang mit Abhängigkeiten geben:
Welche Abhängigkeiten bestehen zwischen den Projektteams? Sind die Abhängigkeiten problematisch?
Benötigen wir ein Ritual zum Umgang mit Abhängigkeiten? Wie könnte das aussehen?
Gibt es Zulieferungen zwischen den Teams? Ist den Teams klar WER WAS WANN und an WEN liefern soll?
Wie gehen wir mit Verzögerungen bei Zulieferungen um?
Meilenstein- versus Sprintplanung
Die klassischen Projektteams planen in vierteljährlichen Meilensteinen und die agilen Projektteams planen jeweils nur den nächsten zwei Wochen Sprint. Eine gemeinsame Planungsgrundlage besteht nicht und verursacht Probleme beim Anforderungsmanagement sowie beim Abhängigkeitsmanagement.
Folgende Fragen können Klarheit schaffen:
Wofür benötigen wir eine Projektplanung? Was sollte Gegenstand der Projektplanung sein?
Welcher Planungszeitraum ist sowohl für die Projektleitung als auch die klassischen- und agilen Projektteams vertretbar?
Brauchen wir Projektteamübergreifende Abstimmungsrituale im Zuge der Projektumsetzung? Welche Fragen beschäftigen uns regelmäßig und müssen dabei geklärt werden? Wer sollte teilnehmen?
Welchen Einfluss haben Abhängigkeiten und Projektrisiken auf die Projektplanung?
Wir sind davon überzeugt, dass in jedem Projekt gemeinsame Lernmomente wichtig sind, um ergriffene Maßnahmen im Projekt zu überprüfen.
Dafür eignet sich das Format der Retrospektiven, welches Tobias und Judith im Podcast [Retrospektiven: Lernen in Teams] besprochen haben.