Die Geschäftsidee boomt, der Lauf ist gut, die Mitarbeiter*innenzahl wächst. Unter den "Alten" wächst langsam der Unmut. Es sind so viele Neue da. Man kennt niemanden mehr. Es läuft langsamer. Und es ist unklar, wer im aktuellen Umfeld eigentlich unterstützen kann.
Was tun?

Zum Beginn kennen sich alle Mitarbeiter*innen im Unternehmen. Jede*r redet mit jedem*jeder, jede*r hat eine Ahnung, wie der*die andere tickt.
Wenn im Unternehmen fünf Mitarbeiter*innen arbeiten, händeln diese insgesamt zehn Beziehungen. Sind es zehn Mitarbeiter*innen, sind diese bereits mit 45 Beziehungen beschäftigt. Bei zwanzig Mitarbeiter*innen sind es dann schon 190 Beziehungen. Diese Zahl ist nicht mehr direkt zu händeln. 190 gleichberechtige und -wertige Beziehungen sind nicht mehr von der Gruppe abzubilden.
Damit gehen Beziehungen verloren. Und damit Wissen über die anderen Mitarbeiter*innen. Und damit eine wichtige Komponente des kleinen Unternehmens.
Das gemeinsam geteilte Wissen, wer welche Kompetenz hat, schwindet. Viele Unternehmen reagieren an dieser Stelle mit Organigrammen und dem formalen Erfassen von Kompetenzen.
Viele Kompetenzen sind aber schwer zu fassen. Dass der*die Buchhalter*in mit Zahlen umgehen kann, ist klar. Aber dass er auch Spaß am Vermitteln von Inhalten hat und daher die hausinternen Excel-Schulungen gut übernehmen kann, ist der formalen Liste nicht zu entnehmen.
Guter Wissensaustausch findet im direkten Gespräch statt. Vielleicht lernt der*die Eine genau den*die Andere*n kennen, der*die ihm*ihr weiterhelfen kann. Es genügt aber auch, wenn der*die Eine den Anderen trifft, der wiederum von jemanden weiß beziehungsweise ihn*sie kennt, der*die unterstützen kann.
Um Wissensaustausch zu ermöglichen, sind die Räume hierfür zu schaffen:
Treffen rund um den "guten" Kaffee (und guten Tee!)
Spielmöglichkeiten wie Kicker & Billard
Sonnenterrasse
Andere Unternehmen appellieren an die spielerische Ader der Mitarbeiter*innen und losen Blind Dates zum Mittagessen aus.
Noch andere bilden Teams mit einer Maximalgröße von zwanzig Personen und sorgen für einen rhythmischen, aber nicht inhaltlich gebundenen Kommunikationsaustausch zwischen allen Teams.
Egal wie, jedes wachsende Unternehmen sollte für sich die Frage, wie Wissensaustausch im Prinzip gestützt wird, für sich klar beantworten.