Auf der Suche nach einem Nexus 7 fanden wir bei amazon.de das richtige Angebot. Leistungsumfang und Preis des Geräts stimmten. Die Lieferung erfolgte schnell. Bis dahin war alles gut. Aber es fehlte die Rechnung.

Diese fehlt immer noch.
amazon.de macht während des Bestellvorgangs deutlich, dass man bei einem Marketplace-Anbieter bestellt.
Welche Auswirkungen das Nicht-Bestellen bei amazon.de haben kann, lernen wir gerade schmerzhaft.
Die beiliegende Rechnung kam von dem Marketplace-Anbieter. Diese Rechnung hatte formale Fehler und kann so nicht beim Finanzamt eingereicht werden.
Über das zugehörige amazon.de-Formular forderten wir bei dem Marketplace-Anbieter eine korrekte Rechnung an. Der Anbieter sandte uns die fehlerhafte Rechnung erneut zu und kommentierte:
Hallo, Es tut uns leid, aber zu diesem Zeitpunkt ist dies die einzige Rechnung, die wir anbieten können. Wir sind in der Mitte der Registrierung unserer MwSt. und sobald ihr das wir mit Ihnen eine Gesamtrechnung per E-Mail. Ich entschuldige mich für die Unannehmlichkeiten. Haben Sie einen großen Tag. Sam
Wir schrieben Sam, dass eine eine korrekte Adresse, die Steuernummer, der angewandte Steuersatz und die Angaben zum Lieferdatum (Leistungsdatum) fehlten und forderten erneut eine korrekte Rechnung per Mail an.
Sam antwortete uns -- nicht mit einer Rechnung, sondern mit der Feststellung:
Nun, der Tag war nicht so groß. Wir baten amazon.de um Hilfe. Aber amazon fühlt sich für Rechnungen des marketplace-Anbieters nicht zuständig:
Ich habe den Verkäufer noch einmal gebeten, Ihnen umgehend eine Rechnung auszustellen, beziehungsweise Ihnen mitzuteilen, weshalb eine solche nicht erstellt werden kann. Bitte geben Sie dem Verkäufer 3 Werktage Zeit, um auf Ihre Anfrage zu antworten Ich bitte um Ihr Verständnis, dass wir hier keine weitere Vermittlerrolle einnehmen können.
Dies mündete wieder in der falschen Rechnung. Eine erneute Anfrage bei amazon.de brachte uns auch nicht weiter:

Ein Grund bei amazon.de zu kaufen, ist die hohe Prozessqualität. Dies ist in diesem Falle gebrochen. Unser Finanzamt wird kein Verständnis dafür haben, dass wir keine korrekte Rechnung beibringen.
Wir meldeten uns erneut bei amazon.de. Das Impressum des Marketplace-Anbieters enthielt nur die uns bereits bekannte E-Mail-Adresse. Daher wollten wir von amazon.de die vollständige postalische Adresse erhalten. Aber amazon.de sandte uns nur die uns bereits bekannte E-Mail-Adresse zu.
So besitzen wir keine ladungsfähige Adresse des Anbieters und haben keine formale Möglichkeit, die korrekte Rechnung postalisch bei ihm anzufordern.
Im amazon.de-Marketplace gibt es also Anbieter, die nicht korrekte Rechnungen ausstellen und die ohne formale Impressumsausgaben auskommen.
Unserer Meinung nach ist es Aufgabe von amazon.de, für Marketplace-Anbieter sicherzustellen, dass rechtlich verpflichtende Daten im Impressum aufgeführt werden.
Bei uns bleibt das Gefühl, dass amazon.de mit Marketplace-Anbietern für ein umfassendes Angebot sorgt -- aber nicht die gewohnte Prozess- und Einkaufsqualität sicherstellt.
Unsere Enttäuschung hat sich inzwischen in echten Ärger gewandelt. Der konkrete Ärger wird flankiert von der Erkenntnis, dass amazon.de uns beim Lösen des Problems nicht hilft. Unserer Ansicht nach sind das Risiko und der zusätzliche zeitliche Aufwand zur Prüfung dieser Impressumsdaten zu hoch, um zukünftig Angebote von Marketplace-Anbietern auf amazon.de wahrzunehmen. Wir werden dort nicht mehr bestellen.
Und nein, amazon.de, für den gesamten Vorgang haben wir kein Verständnis. Hier brilliert das Unternehmen amazon.de nicht -- und konterkariert unserer Meinung nach das Bestreben, das kundenfreundlichste Unternehmen der Welt werden zu wollen.
Hinweis (Update 17. Juli 2016, 14.58): Wir haben die eine pauschalierende Empfehlung gegen den Kauf bei Marketplace-Anbietern gegen die Empfehlung ausgetauscht, die Impressumsdaten vor Kauf bei Marketplace-Händlern zu kontrollieren. Unser Ärger richtet sich gegen amazon.de -- und nicht pauschal gegen Marketplace-Anbieter. Amazon.de unterläuft unserer Meinung nach den eigenen Anspruch, "kundenfreundlichstes Unternehmen der Welt" zu werden.