Moin liebe Leser*innen,
besonders in agilen Teams ist Vertrauen der Erfolgsfaktor, da es das gemeinsame Lernen erst ermöglicht. Wie Ihr Euer Team mit der Kraft der Wahrheit voranbringen könnt, lest Ihr in diesem Newsletter.
In vielen Lebenssituationen scheint das Zurückhalten der Wahrheit eine sinnvolle Strategie zu sein. Es dient der Vermeidung von Zurückweisung, Ausnutzung durch andere, Verletzung oder von peinlichen Momenten.
Aber Zurückhaltung führt zur
geringer Informationsqualität in Teams. Insbesondere gegenüber Führungskräften wird ein Teil der Wahrheit oft zurückgehalten. Lauren Taylor und David Berg erläutern in ihrem Artikel
"Imagine a workplace where you could tell the truth": „…the decision to tell the truth relies on people’s assessments of the consequences,
behavioural and emotional, of a more truthful interaction. “.
Es muss also eine Kultur geschaffen werden, in der die Wahrheit bedenkenlos Platz findet.
Ein Umfeld, in welchem Menschen sich trauen interpersonelle Risiken gegenüber ihren Mitmenschen einzugehen, definiert Amy
Edmondson als psychologically safe place. Zwischen den Teammitgliedern besteht verletzliches Vertrauen.
In ihrem TED Talk “Building a Psychologically Safe Workplace” erklärt sie, dass psychologische Sicherheit in komplexen Umfeldern notwendig
ist, um gemeinsam lernen zu können. Führungskräfte können diesen Zustand gezielt fördern. An erster Stelle steht hierbei die Anerkennung der unsicheren und stark interdependenten Lage.
Darauf-folgend empfiehlt sie folgende Maßnahmen, um Menschen dazu zu bringen, sich zu öffnen und ihre Sicht zu schildern:
- Frame the work as learning process, not an execution process.
- Acknowledge your own fallibility.
- Model curiosity.
In selbstorganisierten Teams übernehmen die Teammitglieder diese drei Maßnahmen untereinander. Vertrauen bildet sich, wenn Menschen miteinander reden. Ehrliches Feedback kann der erste Schritte dorthin sein.
Unser Teammitglied Julia Schmidt stellt Euch in diesem Newsletter ihre Lieblingsmethode zum Stärken von Vertrauen
untereinander vor: den warmen Regen.
In dieser Methode beantworten alle Teammitglieder für alle Kolleg*innen zwei fragen schriftlich:
- Was kannst Du besonders gut?
- Wofür bin ich Dir dankbar?
Im Anschluss folgt der warme Regen: Für jeweils eine Person tragen alle Teammitglieder nach und nach ihre Antworten vor und
übergeben im Anschluss ihre Zettel.
Die Formulierung "dafür bin ich Dir dankbar" kann ein neues Systemverständnis, insbesondere Teamverständnis,
eröffnen.
Weitere Methodenbausteine findest Du in unseren Veröffentlichungen "Erfolgreiche Retrospektiven" von Judith Andresen und "Methodenbausteine für Retrospektiven" von Judith Andresen
und Julia Schmidt.
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