Da müssen wir einen "Change" machen, die anderen rufen eine "agile Transition" aus. Noch andere sprechen von einer agilen Transformation, während noch andere davon sprechen, dass die Organisation eine neue Erfahrung machen müsste. Irgendwie meinen alle das Gleiche, und irgendwie sehen alle unterschiedliche Vorgehensweisen am Start. Oder versuchen, ihnen bekannte Konzepte auf das neue Wort zu stülpen. Ja, alle meinen, das Gleiche: sie suchen nach einer Veränderung, sie suchen nach einer...
"Ich habe ChatGPT ausprobiert." "Das kann mich nicht ersetzen." Und mit diesem kurzen Test wird das Thema "Künstliche Intelligenz" beruhigt zur Seite gelegt: "not my business".
Im vorangegangenen Blog zum Thema Agile Führung haben wir die Aufgaben einer Führungskraft, wie Fredmund Malik sie formuliert, in komplexe Systeme überführt. Aus der ersten Aufgabe “Für Ziele sorgen” wurde dabei: Für Richtung & Leitplanken sorgen. Die Kernidee dahinter: Ziele sind konkret und verlangen das Wissen, wie genau das Ergebnis aussieht und wie der Weg dahin verläuft. Im Komplexen ist beides nicht bekannt. Statt zu planen gilt es, Weg und Ziel durch Ausprobieren...
Wenn Teams zusammen komplexe Aufgabenstellungen bewältigen möchten, fällt das Schätzen von zeitlichen Rahmen schwer. Zu vieles wissen die Teammitglieder nicht. Mit unterschiedlichen Methoden versuchen sie, mehr Sicherheit ins System zu kommen. Und zeitliche Aussagen treffen zu können. Dabei entsteht häufig impliziter Druck an Stelle und Pfusch an Stelle von zeitlichem und inhaltlichen Liefern. Ein Kommentar.
Tim Pritlove unterhält sich im Podcast "Forschergeist" in der Folge FG068 zum Thema "Risikoforschung" mit dem Psychologen Gerd Gigerenzer. Dabei unterscheidet Gerd Gigerenzer zwischen Entscheidungen mit berechenbaren Risiken und Entscheidungen, die im Ungewissen getroffen werden. Zweitere kämen viel häufiger vor, als wir es gerne hätten.
In unseren Ausbildungen, Trainings und auch Coachings bringen wir Teilnehmenden stets bei: Versucht die Veränderung in kleinen Schritten zu denken (Von der Magie der kleinen Schritte). Macht das Komplexe für Euch händelbar - wenn Ihr das Große nicht erfassen könnt, sucht Euch den ersten kleinen Schritt, der händelbar ist. Wenn Ihr einen Tanker bewegen wollt, schiebt ihn nicht an der langen Seite, sondern fragt Euch: An welcher Ecke könnt ich zuerst stupsen, damit er in Bewegung kommt?...
Vor kurzem wurde ich gefragt: "Stützen agile Methoden den Kulturwandel?" Ich antwortete: "Bestimmt. Ändert ja Verhalten." Das ist inhaltlich korrekt. Mit dem nachfolgenden Kommentar ergänze ich diese Antwort, so dass sie verständlich wird.
Agile Methoden setzen auf dem PDCA-Zyklus auf. Dabei ist die Länge des jeweiligen Experiment (des "P", Plans) von der im Team genutzten Iterationslänge abhängig. Schritt für Schritt lernt das Team, was und wie die Dinge funktionieren. Beharrliche, kleine Versuche bringt Teams in Bewegung. Die resultierenden Erfolge wirken wie Magie.
"Wir müssen agiler werden!" Mit dieser Forderung sind alle einverstanden. Auf Konferenzen hat man gehört, dass Transitionsteams helfen und so gründet man eines. Und das gibt sich Aufgaben: "Wir wissen ja, wie Methode XYZ bei zwei unserer Teams funktioniert. Nun müssen wir erst mal klären, wie die Rollen Scrum Master und Product Owner bei uns funktionieren. Die machen das ganz unterschiedlich. Und die Teams sind unterschiedlich zufrieden damit. Wir sollten das mal glatt ziehen."
Agile Projektmethoden sind weiterhin in vieler Munde, wenn es um die Frage geht, wie Projekte erfolgreich umgesetzt werden können. Dabei begegnet uns immer wieder der Ansatz, eine Projektmethode für alle vorhandenen Aufgaben einsetzen zu wollen. Scrum oder Kanban sind die jeweils alleinigen Lösungsansätze. Gleichzeitig schwingt der Respekt vor der großen Aufgabe "Organisationsentwicklung" mit. Es werden Allianzen gebildet, Organisationsstrukturen auf Papier geplant und zukünftige Rollen...