· 

Die Lücke, die immer gefüllt ist.

In Abständen heißt es: "Unser Output wird nicht größer.", in einigen Fällen heißt es sogar: "Wir haben weniger Output als vorher."

Und gleichzeitig herrscht in der Organisation Frust, Überlast - und die Anzahl der Überstunden steigt. 

 

Da ist eigentlich eine Lücke, die mit Beschäftigung gefüllt wird. 

Eigentlich müssten wir weniger arbeit haben, aber...

Vielleicht automatisieren die Beteiligten schon seit längerer Zeit, vielleicht digitalisieren sie schon seit längerer Zeit, vielleicht hat die Organisation gerade beschlossen, keine Stellen nachzubesetzen, vielleicht hat die Organisation im vergangenen 5% Mitarbeiter*innen dazu gewonnen... und doch zeigt sich in der Organisation

  • keine Energie,
  • keine Innvoation +
  • keine Bewegung.

Eigentlich müsste da eine Lücke sein, eigentlich müsste sich Zeit im System zeigen, die sinnvoll + für die Zukunft genutzt werden kann. 

 

Aber diese Lücke zeigt sich nicht. Diese Lücke muss die Organisation neu finden. 

 

Die Organisation steht mitten in einer ungemanagten Veränderung. Die Organisation hat ihr Arbeitsoptimum verlassen. 

 

Der*die Einzelne wird das nicht ändern können. Individuen, die versuchen, dass alleine zu retten, können in einen Strudel, in Stress + in Überlastung geraten. Und diejenigen, die die Lücke spüren, werden sie nicht zulassen, sondern sich beschäftigen. Meetings erfinden, Regularien erfinden, analytisch werden; kurzum: die Aufgaben so gestreckt, dass die Beteiligten beschäftigt sind.

 

Schon 1955 formulierte  C. Northcote Parkinson (ironisierend, nicht wissenschaftlich) sein Gesetz zum Bürokratiewachstum:

Work expands so as to fill the time available for its completion.

Für Organisationen gilt es, die aktuellen Veränderungen zu erkennen und die Steuerung der Veränderung zu übernehmen. 

Die Lücke aktiv provozieren + mit neuem Ziel füllen

Im ersten Schritte gilt es, die Lücke zu identifizieren. Dafür braucht es einen Blick auf das Kerngeschäft + die Aufgaben. Business Model Generation, Lean Canvas, oder ein Walking Skeleton sind mögliche Methoden, mit denen Ihr die Kernfrage beantwortet: 

Wenn wir auf der grünen Wiese wären und unser Produkt oder unseren Service anbieten würden, wie würden wir das machen + wie würden wir uns dafür aufstellen?

Mit dieser Frage gewinnt die Organisation die Steuerung zurück. Und identifiziert wahrscheinlich eine Lücke. Die Antworten auf diese Lücke können vielfältig sein:

  • Vielleicht braucht es noch weniger Menschen, die die aktuelle Arbeit tun, damit sie ausgeglichen + im Arbeitsoptimum wirksam sind? 
  • Vielleicht braucht es eine Ausgründung, die etwas revolutionär Neues tut?
  • Vielleicht braucht es eine Trennung zwischen Alt- und Neugeschäft?
  • Vielleicht braucht es eine 4-Tage-Woche mit vollem Lohnausgleich?
  • Vielleicht braucht es mehr Urlaub?

 

In vielen Fällen klingen die Lösungen kontraintuitiv. Klagen doch alle über die viele Arbeit. Und doch lohnt sich es, dorthin zu schauen. In allen Fällen ist aber das Wichtigste, die Situation klar zu erfassen und neu zu denken -- damit die Veränderung nicht einfach geschieht, sondern von Euch gemacht wird - und Ihr wieder im Arbeitsoptimum agiert.

 

 

Ihr möchtet in Eurer Organisation oder Eurem Team im Arbeitsoptimum arbeiten? Wir begleiten Euch aus Eurer Unter- und/oder Überlast in eine gesunde, zielführende + gute Zusammenarbeit! 
 

 

 

Judith Andresen, Portraitfoto auf dem Seminarlieger VILLA HENRIETTE

Autorin: Judith Andresen

Agile Coachin + agile Organisationsentwicklerin

Autorin der Fachbücher "Retrospektiven in agilen Projekten", "Agiles Coaching" + "Agile Organisationsentwicklung"

 

 

Mehr Informationen in "Über uns"