"Ich gehe dann mal meine Gedanken nach Farben sortieren." Diese Beschreibung hörte ich erstmalig von Britta Schlender (Facebook, Instagram). Was für ein Bild! Ich trug meine Begeisterung darüber ins Team.
Während der späteren Vorbereitung für einen kniffligen Workshop, bei dem die Beteiligten wohl auf sehr unterschiedliche Emotionen + Gedanken treffen + auch in sich tragen würden, sagte meine Kollegin:
"Du, vielleicht sollten die Teilnehmer*innen genau das: sie sollten beim Ankommen ihre Gedanken nach Farben sortieren".
Gesagt, getan.
CheckIn: "Gedanken nach Farben sortieren"
"Gedanken nach Farben sortieren" ist eine Methode zum CheckIn für Gruppen, die auf Grund ihrer aktuellen Situation mit vielen Gedanken + ambivalenten Gefühlen ankommen + für die es den Rahmen + die Einladung braucht, genau dieses Potpourri an Gedanken + Gefühlen offenzulegen. Die Methode ist auf eine Zeitstunde angelegt.
Die "Sortierfläche" wird der Teilnehmer*innengröße angepasst. Im abgebildeten Fall gibt es anderthalb Pinwandposter für bis zu acht Teilnehmer*innen, welche ihre Gedanken nach Farben sortiert haben. Ziel ist, dass mehrere "sortierte" Moderationskarten auf jeweils einem Farbfeld zu liegen kommen.
Ziel der Methode ist es, die voraussichtlich widersprüchlichen und/oder ambivalenten Gedanken in die Sprachfähigkeit zu bekommen. Dabei unterstützt das Zuordnen + Assoziieren zu den präsentierten Farben.
- Zu Beginn werden die Teilnehmer*innen gebeten, ihre Gedanken zu sammeln (auf PostIts). Dafür erhalten die Teilnehmer*innen zehn Minuten Zeit.
- Weitere fünf Minuten ordnen die Teilnehmer*innen ihre Gedanken Farben zu und kleben diese schweigend zu den jeweiligen Farbfeldern.
- Schließlich stellen sich die Teilnehmer*innen nacheinander die unterschiedlichen Farben vor. Dabei erbittet die Moderation jeweils einen Sprachbeitrag von denjenigen, die ihre Gedanken der
jeweiligen, aktuell besprochenen Farbe zugeordnet haben.
- Die Moderation achtet darauf, dass jeweils nur eine Farbe in der Vorstellung behandelt wird.
- Die Moderation achtet darauf, die Farben nicht zu benennen beziehungsweise keine Wertungen und/oder eigene Assoziationen zu den auf dem Poster vorhandenen Farben vorzunehmen.
- Um keine (vermeintliche) Wertung entstehen zu lassen, empfiehlt es sich, die Farben "durcheinander" vorzustellen. Um nicht durcheinander zu kommen, solltet Ihr die besprochenen Farbfelder mit einem Klebepunkt markieren.
- Abschließend erbittet die Moderation jeweils die Formulierung eines Gesamteindrucks von allen Teilnehmer*innen.
Als Alternative werden wir in einem passenden Workshop ausprobieren, die Teilnehmer*innen jeweils fünf Farben auswählen zu lassen, zu denen sie jeweils einen Gedanken entwickeln (und so Gedanken in Farben sortieren).
Ihr möchtet in Eurem Team oder Eurer Organisation mit ansprechenden Methoden Bewegung, Lernen + ein echtes Miteinander erzeugen? Wir begleiten Euch gerne auf diesem Weg!
Autorin: Judith Andresen
Agile Coachin + agile Organisationsentwicklerin
Autorin der Fachbücher "Retrospektiven in agilen Projekten", "Agiles Coaching" + "Agile Organisationsentwicklung"
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