Veränderungen sind ein täglicher Begleiter in unserem Leben. Manche sind planbar, manche nicht. Und manche passieren uns einfach.
Veränderungen bringen emotionale Hochs und Tiefs mit sich. Dabei spielt es im ersten Moment keine große Rolle, ob diese Veränderung von außen aufgezwungen oder eine selbst bestimmte, auferlegte ist. Lernen kann anstrengend sein. So oder so.
Im Umgang mit Veränderungen haben wir unterschiedliche Muster und Gewohnheiten entwickelt.
Eine kleine Auswahl an Möglichkeiten:
- Abwehr und Ignoranz gegenüber Veränderungen
- Ausarbeitung eines Masterplans
- Vermeidung oder Verzögerung von Veränderung
- Gelassenheit und Abwarten
- Kurzes innehalten und die Frage: "Was braucht es jetzt, und wie gehe ich mit dieser Veränderung um?"
meine persönlchen erfahrungen
Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich sagen, ich habe immer nach Plan zur Orientierung gesucht. Dazu stellten sich - je nach Veränderung - zum Teil sehr emotionale Momente ein.
Dieses Muster kenne ich aus meiner aktiven Leistungssportzeit, aber auch aus meinen Zeiten als Trainer und Coach im Sport und Tourismus.
Auch in den Anfängen als agiler Coach hatte ich öfters den Drang, das Anliegen des Coachees als Ziel zu markieren und einen Plan zu erstellen. Ich wollte alles verstehen und dadurch Expertise versprühen.
Rückblickend muss ich sagen, das Erstellen, Festhalten und/oder das notwendige Umplanen des Masterplans war teils anstrengend + hat unnötig Zeit und Energie gekostet. Es hat mich beziehungsweise meine Coachees zu wenig ins Handeln gebracht. Neue Erfahrungen zu machen, ist im agilen Coaching das Mittel, um Veränderungen möglich zu machen und mit den Konsequenzen umzugehen.
Ich war zu viel mit dem Planen, den Details, dem Prozess beschäftigt. Ich habe nicht auf das Anliegen und die Bedürfnisse meiner Coachees gehört -- und war zu sehr mit mir selbst beschäftigt, weil ich doch den Plan erfüllen wollte.
Veränderungen und die dahinter liegenden bedürfnisse
Heute habe ich neben dem Planen einen anderen Weg, mit geänderten Rahmenbedingungen umzugehen.
Und das ist notwendig. Denn: die Zeiten haben sich geändert. Das Planen funktioniert in vielen Fällen für mich nicht mehr: sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext sind Veränderungen gefordert, weil das Drumherum eben Veränderungen einfordert.
Zum Glück ist es durch den gesellschaftlichen Wandel heute möglich, offener über einzelne Bedürfnisse und Anliegen zu sprechen.
Meine größten drei Bedürfnisse bei Veränderungen sind:
- Sicherheit
- Orientierung
- Wirksamkeit
Ein gut ausgearbeiteter Plan erfüllt diese Bedürfnisse vermeintlich. Wobei die Analyse für einen guten Plan meist nie abgeschlossen wäre. Der perfekt ausgearbeitete Plan funktioniert nicht mehr.
De facto bewege ich mich in Fragestellungen (privat wie beruflich). Diese gilt es regelmäßig im Prozess zu bearbeiten.
Heute stelle ich die folgenden drei Fragen - sowohl in der Begleitung von Coachees als auch mir selbst, wenn es um eigene Veränderungen geht:
- Was ist das Anliegen und die Bedürfnisse hinter der Veränderung?
- Müssen und/ oder können alle Bedürfnisse in Gänze berücksichtigt werden?
- Welcher Prozess und welche Methode sind für den Kontext und die Bedürfnisserfüllung stimmig?
Fokusfelder, um veränderung zu lernen
Unabhängig von Methode und dem Prozess, habe ich für mich drei Fokusfelder für den Umgang mit Veränderungen gefunden. Felder, die mir in meinen Veränderungsprozessen und in der Begleitung von Menschen (zum Beispiel im Sport oder im Coaching), Halt geben. Somit auch meine Bedürfnisse nach Orientierung, Sicherheit und Wirksamkeit berücksichtigen.
- Wo soll die Reise hingehen? Wozu? Fokus auf die Entwicklung!
- Wo stehe ich aktuell? Den Moment bewusst erleben!
- Wer übernimmt die Verantwortung? Entscheidungen treffen!
Wie ich diese Felder in das Vorgehen integriere, ist situations- und kontextabhängig. Da habe ich keinen Masterplan. Wichtig ist, dass die Antworten während der Veränderung erarbeitet werden.
Mit dem Bearbeiten dieser Fokusfelder kann ich ruhig + empathisch, Menschen - in Sport + im Coaching - in deren Veränderung begleiten. Wie das genau gehen kann, werde ich Euch ein anderes Mal erzählen. Fortsetzung folgt ;-)
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