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Lernen durch Machen.

Prozesse + die Zusammenarbeit agil zu gestalten, danach haben viele Sehnsucht. Und gleichzeitig verbieten sich Menschen eine veränderte Zusammenarbeit:

  • "Das agile Manifest klingt gut. Aber für uns passt das nicht. Das kommt aus der IT."
  • "Regelmäßig lernen wäre schon gut. Aber so weit sind wir noch nicht. Wir können uns ja nicht einmal echtes Feedback geben."
  • "Individuals and interactions over processes and tools" - das wäre echt schön. Aber unser Chef-Chef würde dem niemals zustimmen.

Im Nachgang zu diesem Prolog erklären die Beteiligten ausführlich, warum eine veränderte Vorgehensweise bei ihnen entweder nicht möglich, nicht einführbar und/oder nicht erlaubt sei. Damit wird der Start / das Ausbauen der agilen Zusammenarbeit mit einer großen Hürde versehen, die von den Beteiligten nicht zu nehmen ist. 

Schrittweise Ausprobieren + Lernen.

Agile, also die iterativ-inkrementell-lernende Zusammenarbeit in einem selbstorganisierten Team, die sich am Kund*innennutzen ausrichtet, stellt für viele tatsächlich eine sehr große Veränderung dar. In der agilen Transition ist Kaikaku (Wikipedia) gefragt.

Ihr möchtet Eure Zusammenarbeit

  • verändern,
  • mehr zusammen + entspannt arbeiten und
  • mehr zum Kund*innennutzen erreichen?

Das ist eine große Veränderung. Dann fangt einfach an. Es nutzt Euch nichts, lange Konzeptpapiere über die anzustrebende Zusammenarbeit, deren Werte und die darin vorkommenden Rollen zu formulieren. 

 

"Learning by doing" ist gefragt. Schrittweise nähert Ihr Euch Eurem großen Ziel.

  • Vielleicht startet Ihr einfach mit der Visualisierung Eurer Aufgaben und einem Daily Meeting?
  • Vielleicht vermutet Ihr auch der größeren Hebel in der Durchführung regelmäßiger Retrospektiven?
  • Vielleicht spricht Euch am meisten an, Eure anstehenden Aufgaben regelmäßig mit einem Business Value Poker zu priorisieren? 
  • Vielleicht stecken für Euch ansprechende Methodenbausteine in Scrum, Design Thinking oder in OKRs?

Denkt Euch nicht kaputt, macht es Euch nicht zu kompliziert. Nehmt Euch eine für Euch attraktive Methoden, vielleicht sogar nur einen Methodenbaustein - und fangt an.

 

Veränderung entsteht Lernschritt für Lernschritt im Gehen. In einem Transitionsteam könnt Ihr die jeweils letzten Lernschritte auswerten und überlegen, welche Schlüsse Ihr aus dem Erlebten zieht -- und wie daher Eure nächsten Schritte aussehen sollten. So behaltet Ihr Euer großes Ziel im Auge und verändert Euch Schritt für Schritt. 

Einfach machen!

Macht Euch dabei die Lernhürden klein. "One - Some - Many" ist eine gute Veränderungsstrategie. Bevor Ihr stundenlang nach dem richtigen Rezept für alle Beteiligten sucht, versucht doch einfach in kleiner Runde ein neues Vorgehen einfach aus. "Im Machen lernen" ist das Motto der Stunde.

  • Sucht Freiwillige für den nächsten Lernschritt: es ist einfacher, Veränderungen mit Menschen auszuprobieren, die Interesse an dieser Veränderung haben. Und es ist einfacher, andere Menschen zu einer Veränderung einzuladen, wenn Ihr zeigen könnt, dass die Veränderung sich für die Beteiligten lohnt. 
  • Kleiner geht immer! Versucht, so wenige Dinge wie möglich auf einmal zu verändern + daraus zu lernen. Menschen sind nicht gut darin, viele Dinge auf einmal zu verändern. 
  • Verändert konkret Methodenbaustein für Methodenbaustein. Überfordert Euch nicht. 

Selbst, wenn Ihr neue Methoden / Prozesse lernen möchtet, versucht aus dem Theoretischen herauszukommen. Es ist viel zugänglicher, die Macht einer Retrospektive in einem konkreten Fall (oder in einem simulierten Trainingsfall) selbst zu erleben als sich mit den theoretischen Grundlagen zu befassen. 

 

Wenn wir neue Methoden / Prozesse vermitteln, bevorzugen wir Echt-Anwendungen -- oder Simulationen. So trainieren wir Kanban in einer fiktiven Fabrik, erarbeiten im Design-Thinking-Workshop mindestens einen Prototypen oder lassen im Scrum-Training eine Lego-Stadt auf Basis auf UserStorys bauen.

  • Um dann sofort die Frage zu stellen: was genau werdet Ihr morgen in Eurem Arbeitsalltag ausprobieren?
  • Wann findet Eure Lernüberprüfung statt?
  • Wie funktioniert Euer Lernzyklus? 

Im Ausprobieren, Machen + Lernen liegt echte Magie.

Dort ist die Bewegung. Dort liegt die echte, große Veränderung. 

 

Viel Erfolg Euch beim Ausprobieren + Lernen!

Wenn Ihr bei der Auswahl Eures Startpunkts noch hakt -- oder Euer Lernzyklus noch nicht so recht zu Euch passt, meldet Euch bei uns. 

 

 

Judith Andresen, Portraitfoto auf dem Seminarlieger VILLA HENRIETTE

Autorin: Judith Andresen

Agile Coachin + agile Organisationsentwicklerin

Autorin der Fachbücher "Retrospektiven in agilen Projekten", "Agiles Coaching" + "Agile Organisationsentwicklung"

  

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