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In (verteilten) Teams Konflikte erkennen + lösen.

Ungelöste Konflikte rauben Energie und erschweren die Zusammenarbeit. Besonders in Zeiten von Umbruch ist es notwendig, Konflikte zu erkennen und zu bearbeiten, um als Team voranzukommen. Konflikte in remote erkennen + bearbeiten ist besonders vor dem Hintergrund wichtig, dass es nie einfacher war, Konflikten aus dem Weg zu gehen, als in verteilten Organisationen.
In diesem Artikel lest Ihr:

  • Was Konflikte ausmacht,
  • wie Bedürfnisse hinter Konflikten erkannt werden können,
  • was Euch dabei hilft, Konflikte lösungsorientiert zu bearbeiten.

Die gute Nachricht vorab: In remote Settings gelten zur Konfliktlösung die gleichen Regeln, wie in präsent! Die Symptome + die Diagnose sind aber meist anders.

Konflikte bearbeiten

Konflikte sind Spannungszustände zwischen unterschiedlichen Wahrnehmungen, Bedürfnissen, Interessen, Einstellungen, Werten oder Handlungsweisen von unterschiedlichen Parteien. Sie werden offen (heiß) oder verdeckt (kalt) ausgetragen. Wenn mindestens eine Partei im Handeln beeinträchtigt wird und den Konflikt subjektiv als solchen wahrnimmt, ist Handeln erforderlich. Grundsätzlich sind folgende Schritte zielführend, nachdem ein Konflikt identifiziert wurde:

  • Gesprächsbereitschaft zwischen Konfliktparteien wird hergestellt
  • Der Konflikt wird sichtbar gemacht
  • Eine Win-Win Lösung wird in einem moderierten Konfliktgespräch entwickelt

Die Identifizierung eines Konflikts als solchem stellt bei heißen Konflikten in der Regel keine Schwierigkeit dar. Kalte Konflikte zeigen sich hingegen nicht in lauten Auseinandersetzungen. Charakteristisch ist die Kontaktvermeidung. Blockaden, Verzögerungen und Sabotagen sind ebenfalls Anzeichen für einen kalten Konflikt. In Konfliktsituationen wird häufig übereinander anstatt miteinander geredet. 

Je länger Konflikte ungelöst bleiben, desto größer wird der Konflikt und die Hürde ihn zu lösen.

Diesen Symptomen liegt in der Regel ein verletztes Bedürfnis zu Grunde. Typische Bedürfnisse sind Macht, Leistung + Zugehörigkeit, wie auch Fairness, Loyalität + Sicherheit. Diese sind in unterschiedliche Richtungen und mit unterschiedlicher Intensität ausgeprägt.

 

Um Bedürfnisse zu erkennen und zu verstehen braucht es Zeit, Gespräche + Reflexion. Das gilt für die Eigenen, wie auch für die unserer Mitmenschen. 

 

Von zentraler Bedeutung ist dabei, von besten Absichten auszugehen, denn: jedes Handeln ergibt Sinn! Die oberste Direktive bietet hierfür die passende Haltung: "Wir gehen davon aus, dass jeder zu jedem Zeitpunkt nach bestem Wissen, Gewissen und Kenntnisstand gehandelt hat".

Sie öffnet den Raum, um empathisch die Bedürfnisse unserer Mitmenschen zu verstehen. Manche Bedürfnisse können leicht benannt werden, bei anderen fällt es schwerer.

Die "5 Whys"-Methode kann Euch dabei helfen, die tatsächlichen Bedürfnisse zu erkunden. In dieser Methode wird so oft nach dem "Warum?" gefragt, bis die tatsächliche Ursache gefunden ist.

Sobald Klarheit über Bedürfnisse besteht, ist der nächste Schritt, diese in die Sprachfähigkeit zu bringen.  Sprachfähigkeit benötigt vor allem Gespräche! Besonders informelle Gespräche können Euch dabei helfen, Konflikte frühzeitig zu erkennen und zu adressieren. Sorgt also dafür, dass ihr auch im remote Alltag regelmäßig miteinander sprecht. Findet für Euch als Team die passenden Rituale und Wege. Erlaubt ist, was für Euch passt. Wir begleiten euch gerne dabei, die richtigen Maßnahmen zu finden. Meldet euch bei uns!

Bedürfnisse formulieren braucht Übung. In Eurem Team könnt ihr dies üben, indem ihr Feedback in euren (remote-) Alltag institutionalisiert. Retrospektiven können ein gutes Setting sein, um als Team Feedback geben und nehmen zu üben. Wenn ihr im Vorfeld noch an Eurem Werkzeugkoffer arbeiten möchtet, ist unser Feedback-Training eine gute Anlaufstelle für Euch. Dort kommt ihr zügig ins Üben von Feedback und dem Formulieren Eurer Bedürfnisse. Welche Regeln für wirksames Feedback gelten, lest ihr in diesem Blog-Artikel von Judith Andresen.

 

 

Wenn Ihr das Gefühl habt, dass Euch Eure Konflikte im Team und/oder in der Organisation im Weg stehen, begleiten wir Euch gerne in erfolgreiches + konstruktives Miteinander.

 

 

 

Andrea Spranger, Portraitfoto auf dem Seminarlieger VILLA HENRIETTE

Autorin: Andrea Spranger

Agile Coachin, Konfliktmediatorin + agile Organisationsentwicklerin

 

 

 

 

Mehr Informationen in "Über uns"

 

Judith Andresen, Portraitfoto auf dem Seminarlieger VILLA HENRIETTE

Autorin: Judith Andresen

Agile Coachin + agile Organisationsentwicklerin

Autorin der Fachbücher "Retrospektiven in agilen Projekten", "Agiles Coaching" + "Agile Organisationsentwicklung"

 

 

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