49% der Arbeitskräfte haben während der CoViD-19-Pandemie von zu Hause aus gearbeitet (*). Für viele Organisationen wird und wurde dabei spürbar: HomeOffice funktioniert für uns!
Organisationen haben die HomeOffice-Zeit im Krisenmodus verbracht: vermeintlich Aufschiebbares wurde aufgeschoben. Viele Routinen wurden auf das Minimum reduziert.
Gleichzeitig galt und gilt es, mit vielen unbekannten Herausforderungen klarzukommen. Das hat für viele Organisationen möglich gemacht, schnelle Experimente durchzuführen oder allgemeiner schnell(er als üblich) zu entscheiden.
Erkenntnisse gewinnen + Schlüsse daraus ziehen
Eine komplette Rückkehr in den alten Umgang wird in den wenigsten Fällen möglich sein.
Daher lohnt es sich, genau zu schauen, was und wie Ihr zukünftig arbeiten möchtet -- fully remote, manchmal so, manchmal so -- oder doch lieber überwiegend präsent in einem gemeinsamen Büro?
Neben der Frage, wo Ihr örtlich zu finden seid, haben viele Organisationen auch neue Formen des Lernens + Entscheidens für sich entdeckt.
Die Organisationen haben so gehandelt, weil sie handeln mussten. Nun stellt sich die Frage: was davon möchtet Ihr in Euren neuen Alltag übernehmen?
- Was haben wir in den letzten drei Monaten gelernt?
- Was hat uns positiv überrascht?
- Auf was möchten nicht mehr verzichten?
- Was möchten wir zukünftig vermeiden?
- Was haben wir in der Zeit vermisst?
Die Antworten können sehr unterschiedlich sein. Hier findet Ihr Antworten, die die Teammitglieder der BERATUNG JUDITH ANDRESEN in letzter Zeit häufig gehört haben:
- Die Produktivität im HomeOffice übertrifft oder übertraf in vielen Fällen die vorherige Produktivität.
- Mitarbeiter*innen erlebten größere Entscheidungsfreiräume und nutz(t)en diese positiv.
- Mitarbeiter*innen berichte(te)n darüber, dass sie Arbeit + Privates besser miteinander kombinieren konnten.
- Mitarbeiter*innen verlieren oder verloren ihre Kolleg*innen aus dem Blick.
- Mitarbeiter*innen entdeck(t)en neue Formen des (asynchronen) Austausches und arbeite(te)n gefühlt besser zusammen.
- Mitarbeiter*innen vermiss(t)en das schnelle Abstimmen auf dem Flur oder den informativen Plausch in der Kaffeeküche.
- Mitarbeiter*innen berichte(te)n, dass angesetzte Remote-Meetings mit Agenda + Moderation schneller und besser liefen als die bisher gewohnten Präsenztreffen.
- Mitarbeiter*innen setzten viele (Lern-)Experimente an. Das Lerntempo vieler Organisationen nahm merklich zu.
- Mitarbeiter*innen berichte(te)n gleichzeitig von viel (gefühltem) Druck und dem Gefühl, mit den Aufgaben alleine gelassen zu werden.
- Mitarbeiter*innen schätz(t)en es, auf das Zeit fressende Pendeln zu verzichten.
- Mitarbeiter*innen kommen und kamen in den remote-Meetings besser zu Wort.
- Mitarbeiter*innen fällt und fiel es schwerer, Konflikte remote als in Präsenz aufzulösen.
Das neue Normal bestimmen
Mit den Erfahrungen der HomeOffice-Zeit könnt Ihr für Euch klarkriegen, wie Ihr zukünftig miteinander arbeiten wollt -- und wie Ihr diese Zusammenarbeit gestalten wollt. Dabei geht es nicht nur um die Frage der Anwesenheit, sondern viel mehr um Eure neue Zusammenarbeit.
- Wie möchten wir zukünftig miteinander arbeiten?
- Wie können wir erfolgsversprechend miteinander arbeiten?
Die Rückkehr aus dem HomeOffice ist die große Chance, ein neues Normal zu erfinden und dieses iterativ - inkrementell und weiter lernend zu leben und weiterentwickeln. Viel Erfolg dabei!
Autorin: Judith Andresen
Agile Coachin + agile Organisationsentwicklerin
Autorin der Fachbücher "Retrospektiven in agilen Projekten", "Agiles Coaching" + "Agile Organisationsentwicklung"
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