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Organisationsentwicklung: agil!

Das Einführen agiler Methoden und einer agilen, also iterativ-inkrementell-lernenden, Vorgehensweise ist ein komplexes Vorhaben. Damit ein Bereich einer Organisation oder eine Organisation als Ganzes agil wird, müssen viele Menschen ihre jeweiligen Verhaltensweisen verändern. 

 

Daher gilt es, "agil mit agil einzuführen". Anders formuliert: es ist eine agile Organisationsentwicklung notwendig. Der Begriff der Organisationsentswicklung "steht". Die Frage ist, was eine agile Organisationsentwicklung ausmacht.

 

Organisationsentwicklung (OE) untersucht und behandelt Beziehungen, Verhalten und Einstellung gegenüber dem Individuum, der Arbeitsgruppe, anderen Arbeitsgruppen und der Organisation als Ganzem. Mabey und Pugh nennen fünf kennzeichnende Merkmale der OE:[3]
  • OE ist ein breit angelegter, andauernder, mittel- bis langfristiger Ansatz.
  • OE basiert auf Erkenntnissen und Methoden der Verhaltenswissenschaften.
  • OE ist prozessorientiert (kontrastiert zu zielorientiert).
  • OE erfordert eine Moderation.
  • OE ist partizipativ.

(Quelle: Wikipedia, Stand: 01/2019)

Agil = iterativ, inkrementell + lernend

Agile Organisationsentwicklung erfolgt im Sinne des agilen Manifests. "Im Sinne des agilen Manifests" beinhaltet eine Doppeldeutigkeit:

  • Die Organisation selbst wird in einem agilen Prozess entwickelt. 
  • Der Zielraum beschreibt eine (zumindest in Teilen) agile Organisation. 

Agile Organisationsentwicklung folgt methodisch dem agilen Manifest. Die vier Wertepaare des agilen Manifests und die dahinter liegenden zwölf Prinzipien sind handlungsleitend für den Ansatz (und damit die methodische Gestaltung) der so benannten Organisationsentwicklung. Dabei kann der Zielraum auch eine agile Organisation beschreiben. Agile Organisationsentwicklung ist immer dann gefordert, wenn der Kontext und die Anforderungen sich komplex darstellen.

Komplexität fordert Zielräume

Organisationsentwicklung ist im Sinne der obigen Charakterisierung ein breiter und auf längere Zeit angelegter Prozess. 

 

"Breite" beinhaltet häufig gleiche oder sehr ähnliche Prozessschritte zur gleichen Zeit. Dies findet Ausdruck in Ablaufplänen und Organigrammen oder Leitbildern. 

 

Agile Prozesse sind hingegen iterativ-inkrementell-lernend aufgesetzt. Schritt für Schritt werden die einzelnen neuen Methoden oder Verhaltensweisen gefunden, überprüft und etabliert. Dabei kann es hilfreich sein, sich in den einzelnen Schritten inhaltlich zu begrenzen (zum Beispiel über das Ausrichten an "agilen Reifegraden") und so schnell(er) zu aussagekräftigen Experimenten zu kommen. Sofern die agile Organisationsentwicklung eine agile Organisation im Zielraum beschreibt, handelt es sich um eine agile Transition. Diese sind dann besonders wirkungsvoll, wenn sie auf Freiwilligkeit der Beteiligten setzen.

Organisationen agil, Experiment für Experiment, entwickeln

Agile Prozesse sind Prozesse, die an den Wertepaaren und Prinzipien des agilen Manifests ausgerichtet sind. Das agile Manifest fordert unter Anderem

  • Fokussieren auf hohen Kundennutzen,
  • Liefern in kurzen Zyklen,
  • Qualität aus selbstorganisierten Teams und
  • schnelles lernen.

Realisieren lässt sich dies zum Beispiel durch das Aufsetzen eines Transitionsteams, welches den Zielraum der agilen Transition bestimmt oder bestimmen lässt und dann einen an Scrum angelehnten Lernzyklus aufsetzt. Viele Transitionsteams nutzen dabei methodisch Elemente wie Open Reviews, Daily StandUps, Wandzeitungen, Retrospektiven und Plannings, um ihre Arbeit methodisch zu stützen. 

 

Dabei nutzen die Transitionsteams bei Bedarf und zu ihrem Nutzen weitere agile Methodenbausteine oder Ansätze wie zum Beispiel:

Die agile Organisationsentwicklung nutzt die Mechanismen des agilen Manifests wie das Ausrichten auf den (schnellen!) Kundennutzen und Lernen durch Experimente.

 

Um agile Organisationsentwicklung gut betreiben zu können, sollten die Beteiligten sicher im Durchführen agiler Methoden sein. Nur so können sie aus offensichtlichen oder komplizierten Kontexten stammende Paradigmen sauber erkennen und neue Vorgehensweisen entwickeln, welche den komplexen oder chaotischen Anforderungen genügen.


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