Warum sollten wir Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus der Komfortzone bringen, wenn diese diese aus Angst vor der Panikzone nicht verlassen möchten?
Lernen findet in der Lernzone statt. Einem Unternehmer, der wie ich junger Vater ist, konnte ich das heute mit dem Wochenend-Besuch im Schwimmbad erklären:
Meine Tochter war im Babybecken in ihrer Komfortzone. Nichts ging für die Zweijährige über Plantschen in warmen, stehtiefen Wasser.
Schwimmflügel-Schwimmen lernen im Nichtschwimmerbecken? Das war unentdecktes, gefährliches Land. Warum sollte sie dahin gehen? Nur weil Papa es für eine sinnvolle Vorstufe hielt, um "richtig" schwimmen zu lernen?
Ich habe natürlich nie daran gedacht, sie einfach ins Becken zu schubsen. Panik und die völlige Verweigerung des Schwimmenlernens für die nächsten Monate wären die Folge gewesen.
Statt dessen ging sie nach langem guten Zureden auf meinem Arm mit mir gemeinsam in das Nichtschwimmerbecken und lies sich von der Sicherheit meiner Hand geschützt durchs Wasser ziehen. Dann
beobachtete sie in dieser neuen, faszinierenden Welt die turmspringenden Kinder lange und so begeistert, dass sie meine Hand los lies, ohne es zu merken. Nach einem verwunderten "Papa, ich halte
mich gar nicht mehr fest!" blieb das auch so. Nur für die ganz langen Beckendurchquerungen brauchte sie jetzt noch meine Hand zum Ausruhen und die bekam sie natürlich auch. Bis sie alleine durchs
Becken schwimmen konnte.
Und unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen? Die werfen wir gerne "ins kalte Wasser". Manchmal ohne Erklärung, zu oft ohne helfende Hand in Reichweite. Beim Kampf gegen das Ertrinken in der neuen
Rolle ist Lernen ausgeschlossen.
Klare Spielregeln und Befugnisse, Schulungen und vor allem regelmäßiges Feedback sind
helfende Hände, um sich sicherer zu fühlen und in der Lernzone zu bleiben. Dann kann man staunend und fröhlich eine neue Welt entdecken.
- Nächster Artikel: Scrum + Kanban erleben!
- Vorheriger Artikel: IPC2017 | Bausteine erfolgreicher Retrospektiven!
Kommentar schreiben