Ich habe neulich Fernsehen geschaut. WDR. Im Gespräch Oliver Kahn, Oliver Welke und Sepp Maier. Es ging um die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Das war die Fußball-Weltmeisterschaft, bei der es zwei potenzielle Kandidaten für die Nummer 1 im Tor gab, Jens Lehmann und Oliver Kahn.
In der Gesprächsrunde schildert Oliver Kahn, wie er damals die Nachricht bekommen hat, nicht die Nummer 1 zu sein. Auch Nicht-Fußball Experten haben wahrscheinlich eine Ahnung, was das für ihn bedeutet haben mag. Ein Weltklasse-Torhüter wird bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land auf die Ersatzbank verwiesen.
Das Bemerkenswerte: Als die Nation darauf wartet, dass Oliver Kahn seinen Rücktritt aus dem Kader verkündet, spricht er darüber, dass es nicht um sein Einzel-Schicksal geht, sondern um etwas Größeres.
Was für ein Schritt in dieser Situation. Und es kommt noch besser: Wer hat nicht die Szene noch im Kopf, in der Oliver Kahn Jens Lehmann Tipps gibt. Diese Szene ruft uns Oliver Welke am Rande der Gesprächsrunde aufgeregt wie ein kleiner Junge ins Gedächtnis. Ich erinnere mich gerne an diese Ereignisse.
Unabhängig davon, dass ich lieber Oliver Kahn im Tor gesehen hätte. Es tut einfach gut, zu sehen, dass Menschen ihre Einzelinteressen einem größeren Ziel unterordnen.
Wir erleben immer wieder, wie wichtige Veränderungen in Unternehmen an den Interessen und Befindlichkeiten Einzelner zu scheitern drohen. Ich habe viel Empathie mit Menschen, die zunächst einmal die Verlierer von Veränderungen sind. Ich habe häufig genug selbst, wie es sich anfühlt, vermeintlicher Verlierer einer Veränderung zu sein. Vielleicht hilft in solchen Situationen dieses Video, sein Einzelschicksal dem Gesamterfolg unterzuordnen und die Erfolge des Teams mitzufeiern. Oliver Kahn hat es vorgemacht.
Ich bin überzeugt, er war nur kurz ein Verlierer.
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