In "Methodenbausteine für Retrospektiven" sammeln Judith Andresen und Julia Schmidt Methodenbausteine, die sich in der täglichen Coachingpraxis als besonders hilfreich erwiesen haben.
Der folgende Methodenbaustein ist für Teams hilfreich, die Pseudodebatten über das "richtige agil" führen und darüber das Handeln vergessen.
Prinzipien des agilen Manifests
- Teamphase: alle Teamphasen
- Projektphase: alle Projektphasen
- Vorbereitungszeit: 15 Minuten
- Material: Vorbereitetes FlipChart, Moderationsstifte für alle Teilnehmer und Teilnehmmer, je ein Arbeitsblatt für alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen, auf denen die zwölf Prinzipien des agilen Manifests gedruckt sind, je zwölf Klebepunkte für die Hälfte der Teilnehmer und Teilnehmerinnen
Vorgehen
Der Moderator oder die Moderatorin erläutert, dass agile Methoden und Methodenbausteine eine Antwort auf eine komplexe bis chaotische Umgebung ist. Es lohne sich, sich die Prinzipien des agilen Manifests anzusehen, um die nächsten Veränderungsmöglichkeiten für das Team zu entdecken.
Die Moderationskraft verteilt an alle Teilnehmer und Teilnehmer einen Arbeitszettel, auf denen die zwölf Prinzipien des agilen Manifests gedruckt sind. Alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen werden gebeten, innerhalb von fünf Minuten eine Bewertung des aktuellen Stands im agilen Team vorzunehmen. Jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin bewertet den Status des agilen Teams auf einer Skala von 0 (trifft gar nicht zu) bis 10 (trifft vollständig zu).
Anschließend bittet der Moderator oder die Moderatorin die Beteiligten diese Bewertung in Pärchen abzugleichen. Für das Finden einer einheitlichen Bewertung haben die Pärchen zehn Minuten Zeit. Sobald diese sich einig sind, übertragen die Pärchen ihre Bewertung mittels eines Klebepunkts auf die ausgehängte FlipChart.
Anschließend kommentieren alle Beteiligten das entstehende Meinungsbild. Mögliche Impulse für eine weitere Bearbeitung in *Generate Insights* sind die folgenden Fragen:
- Fallen Euch besondere Ausreißer (nach oben, nach unten) auf?
- Gibt es Bewertungen, die weit auseinander laufen?
- Gibt es Themenkomplexe, die das Team offensichtlich besonders gut oder schlecht löst?
Besonderheiten
In manchen Teams stellt sich irgendwann Müdigkeit über Retrospektiven ein. In anderen Teams beobachten die Moderatoren und Moderatorinnen einen großen Interpretationsraum, was unter "Agilität" zu verstehen sei. Dieser Methodenbaustein führt die Teilnehmer und Teilnehmerinnen auf den Kern von Agilität zurück und konfrontiert alle Beteiligten mit dem Ursprung des Begriffs "agil". Dies kann ein hilfreicher Impuls sein, um an Stelle von Pseudodebatten über "das richtige agil" ins echte Handeln zu kommen.
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