Duzen und Siezen ist Teil der Unternehmenskultur. Während viele junge Unternehmen das generelle "Du" ausrufen, ist in älteren (oder größeren) Firmen eher noch das "Sie" zu beobachten.
Offene Kommunikation wird durch ein generelles "Du" gefördert.

Agiles Arbeiten beruht auf der täglichen, direkten Kommunikation zwischen den Beteiligten. Diese findet informell, aber auch ritualisiert statt. Im "Daily StandUp" erläutern alle Team-Mitglieder die folgenden drei Fragen:
Was habe ich gestern getan?
Was werde ich heute tun?
Wo sehe ich Schwierigkeiten?
Gerade die dritte Frage fordert von allen Beteiligten das Bekenntnis über das eigene Fortkommen. Häufig schließt sich die Frage an:
"Weiß wer, was das ist? Kann mir jemand helfen?"
Diese Frage stellt sich schwerer, wenn im Raum eine Ungleichheit herrscht. Wenn in einem Unternehmen die Unterscheidung zwischen "Du" und "Sie" gemacht wird, dann sind häufig Duz-Inseln zu beobachten, die durch die
gemeinsame Länge der Betriebszugehörigkeit (wer gemeinsam anfängt, duzt sich) und
Hierarchiegrenzen
bestimmt sind. Das "Du" ist vertraulicher. Das Überschreiten einer "Sie"-Grenze mit schlechten Nachrichten ("Womit habe ich Schwierigkeiten" reicht da schon) fällt vielen schwer.
Wenn alle Beteiligten sich duzen, sind diese Hürden kleiner. Denn durch das Auslöschen der sprachlichen Hürde "Sie" werden die Anmerkungen und Gespräche aller Beteiligten deutlicher. "Ich habe den Eindruck, dass Dir ein Fehler unterläuft" ist einfacher zu sagen als "Sie machen da einen Fehler!". Dies hat auch die Lufthansa erkannt -- und hat auf allen Fliegern für die Crew das "Du" angeordnet (siehe SPIEGEL).
Diese Maßnahme miniert die Wahrscheinlichkeit, dass die Crew Fehler zulässt.
Entscheidet sich ein Team zur agilen Projektarbeit, sollten die Beteiligten sich auf klare Kommunikationsformen einigen. Das Duzen innerhalb dieses Teams ist der erste Schritt.