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Bücherstapel (Einrichtung des Seminarliegers VILLA HENRIETTE)

Adjourning: Raum für Emotionen mit „LEO“

Das Teamphasenmodell von Tuckman (auch bekannt als Teamuhr) beschreibt die Entwicklung eines Teams in insgesamt fünf Phasen. Teams durchlaufen diese Phasen in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Durch Absprachen, Teamregeln sowie neue Teamkonstellationen sind auch Rücksprünge in der Teamuhr möglich.

 

Das 1965 entwickelte Modell beinhaltete ursprünglich nur vier Phasen. Erst im Laufe der Zeit erweiterte Tuckmann das Modell um die fünfte Phase – Adjourning. Diese Phase gilt jedoch nur für sich auflösende Teams. Hier gilt es bewusst mit dieser Phase umzugehen und sie auch wahrzunehmen. Dieser Umstand macht es möglich, Motivations- beziehungsweise Performance Rückgang erklären zu können.


ERFOLGE FEIERN UND RAUM FÜR TRAUER

Ein Projektteam erreicht die Phase Adjourning, wenn der Projektabschluss und das Ende der Zusammenarbeit des Teams in Reichweite sind.

 

Im Projektteam entsteht Freude und Trauer. Aber warum?

 

Freude sowie Erleichterung entstehen durch den Gedanken „endlich geschafft“. Der Projektabschluss rückt näher. Das Projektteam war erfolgreich und die Arbeit hat sich gelohnt. Aber auch Vorfreude über anschließende Projekte, neue Teams oder der lang ersehnte Urlaub können in dieser Phase entstehen.

 

Neben Freude macht sich in der Phase Adjourning auch Trauer im Projektteam bemerkbar. Trotz erfolgreichem Projektabschluss werden dem Team damit verbundene Veränderungen klar. Wird das Team für das nächste Projekt verändert oder sogar komplett aufgelöst?

Viele von uns, waren schon mal selbst in so einer Situation. Nach langer und enger Zusammenarbeit heißt es, das WAR'S. Der hoffentlich erfolgte Zusammenhalt wird aufgelöst. Die Entwicklung des Teams wird sichtbar. Nicht selten kommt es dabei zu den sogenannten Aha-Erlebnissen. Der Abschied von Kolleginnen und Kollegen und vielleicht sogar Freundinnen und Freunden naht.

 

Gerade aus diesen verschiedenen Gründen, herrscht in der Teamphase Adjourning bei den Teammitgliedern die größte emotionale Unsicherheit. Es werden gemeinsam abschließende Feiern und Events geplant. Zugleich leistet das Team Trauerarbeit. Dies kann alte Konflikte sowie Verhaltensweisen hervorholen, um die Zusammenarbeit zu verlängern. Diese Entwicklung führt unbewusst zu einem Rückgang der Motivation wie auch der Performance im Team.

 

Am Ende eines Projektes wird die Frage gestellt: „Was war gut beziehungsweise nicht so gut?"

Viel zu oft wird bei diesen Reflexionen nur über die negativen Fakten des Projektes miteinander kommuniziert ("Der Zeitplan war nicht so gut."; "Zu viele Überstunden."; "Beim nächsten Mal konzentrierter Arbeiten").

Der Fokus sollte bewusst auf die fachlichen Erfolge und die damit verbunden Learnings gelegt werden. So können die Projektbeteiligten positiv aus dem Projekt gehen. Sie nehmen das Gelernte bewusst mit.

 

Im beruflichen Alltag geht es sehr oft um Fakten. Emotionen und Empfindungen geraten in den Hintergrund. Sie werden für nicht wichtig wahr genommen. Sie werden als nicht direkter Einflussfaktor für Projekte angesehen. Dieser Umstand lässt Aussagen über Emotionen ("Ich werde Euch vermissen."; "Ich bin froh über die geschafften Aufgaben.") gerne in Vergessenheit geraten.


UND NUN KOMMT LEO!

Karikatur eines rosa-grünen Körpers mit "Fakten" und "Gefühle". Text: "Adjourning LEO". Oben: Beratung Judith Andresen.

LEO ist ein ruhiges aber sehr gefühlsbetontes Wesen. Er bietet bewusst den Raum, um die Fakten rund um den Erfolg des Projekts und die erfolgreichen Learnings zu visualisieren.

Der eigentliche Fokus von LEO liegt jedoch in der Betrachtung der Gefühlsebene. Bewusst nach Gefühlen fragen und den Platz zu geben, über diese zu sprechen und sie zu visualisieren. „Ich fühle mich gut oder schlecht, weil…“

So schafft es der Moderationsbaustein LEO, Raum für die vorhandene Freude beziehungsweise Trauer zu geben. Auch ein einfaches DANKE findet hier Platz. Nur so kann ein Projekt auch auf der Gefühlsebene bei allen Projektbeteiligten abgeschlossen werden.

 

Für einen erfolgreichen Projektabschluss ist es besonders wichtig, einen ganzheitlichen Rückblick auf das Projekt zu wagen. Neben den Fakten werden auch die Emotionen aller Beteiligten eingefangen und betrachtet.

 

 Viel Erfolg bei Eurem nächsten Projektabschluss und der Betrachtung der Fakten und Gefühle. LEO bietet Euch ausreichend Platz dafür.

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